Behandlungsangebote

Zufriedene Nüchternheit

Die Betreuung und die Therapie wird durch ein multiprofessionelles Team (ÄrztInnen, Diplomiertes Fachpflegepersonal, SozialarbeiterInnen, PsychologInnen, PsychotherapeutInnen, SporttherapeutInnen) gewährleistet.

Zufriedene Nüchternheit
Der stationäre Aufenthalt bietet einen geschützten Rahmen um vom beruflichen, familiären und privaten Alltag Abstand zu bekommen. In der Suchthilfe Klinik hat man die Zeit um sich ganz auf die "Arbeit an sich selbst" zu konzentrieren. Neben körperlicher und seelischer Regeneration werden der Umgang mit Regeln und Grenzen eingeübt und alteingefahrene, oft schädlich gewordene Gewohnheiten reflektiert und geändert. Das Leben in der therapeutischen Gemeinschaft schult Kommunikation und soziale Interaktion in hohem Maße.

Gut zu wissen

Wartezeit
Durchschnittlich besteht eine Wartezeit von 2 Monaten; gelegentlich können auch kurzfristig Aufnahmen vereinbart werden.

Im Vorfeld
Wir bitten um telefonische Terminvereinbarung für ein persönliches Vorgespräch. Ebenso besteht nach telefonischer Voranmeldung die Möglichkeit einen ersten Eindruck von unseren Häusern zu bekommen.

Behandlungsdauer
Die Therapie dauert bis zu 90 Tage und kann in Einzelfällen um ein weiteres Monat verlängert werden.

Unterbringung
Wir haben 38 Behandlungsplätze für Frauen und Männer auf zwei Standorten. Die Unterbringung erfolgt in Ein- bis Dreibettzimmern. Weiters verfügen wir über Gruppen- und Gemeinschaftsräume, Küche und Speiseraum, Sport- und Tischtennisraum, Werkraum und Garten.

Kosten
Die Behandlung wird in der Regel von den Krankenkassen oder den Sozialhilfeträgern finanziert. Eine Zusage zur Kostenübernahme vom jeweiligen Kostenträger muss vor Behandlungsantritt vorliegen. Die Beantragung der Kostenübernahme für Salzburger Sozialversicherte erfolgt durch den Psychosozialen Dienst des Landes Salzburg. In allen Krankenhäusern ist in Österreich ein Selbstbehalt zu entrichten. Jedoch nur für maximal 28 Kalendertage/Jahr/Versicherten.

FLYER stationär

Patient:inneninformation Therapiestation Weizensteinerstraße

Patienteninformation Therapiestation Ignaz-Harrer-Straße

 

 

Angehörigenberatung
Nachsorgegruppen

Der stationäre Rahmen

Tagesstruktur
Neben dem 5-Säulen Therapieprogramm sind die kleinen Tätigkeiten des Alltags und die Mitarbeit in und für die Gemeinschaft wichtige Bausteine in der Tagesstruktur. Dazu gehören zum Beispiel die Haus- und Gartenarbeit, der Küchendienst, die eigene Wäsche waschen etc.

Geregelte Ausgeh- und Besuchszeiten
Ab dem ersten Tag besteht die Möglichkeit für Ausgänge.
Die genauen Zeiten erfahren sie in den Einrichtungen.
Die Besuchszeiten werden flexibel gehandhabt.

Verpflichtende gemeinsame Unternehmungen
In den ersten zwei Behandlungsdritteln ist einmal pro Woche, eine gemeinsame (PatientInnen miteinander) selbstorganisierte Unternehmung verpflichtend.
Auf dem Programm stehen u.a. die Wasserspiele, Museumsbesuche, kulturelle Veranstaltungen, Bowling, Haus der Natur, Wanderungen zu den Stadtbergen, Schwimmen, Minigolf usw.
Für die PatientInnen, die sich im letzten Behandlungsdrittel befinden, ist die Teilnahme freiwillig und auch selbst zu bezahlen.

Antworten

Stimmt es, dass die meisten nach einer Therapie wieder rückfällig werden?
Jeder, der sein Suchtproblem in den Griff bekommen will, hat eine wirkliche Chance dazu. Die Erfolgsraten liegen bei ca. 50% nach einem Jahr, können aber mit gezielten Nachsorgemaßnahmen auf bis zu 90% gesteigert werden.

Stimmt die häufig gehörte Äusserung: "einmal süchtig – immer süchtig?"
Die Erfahrung zeigt, dass die Alkoholkrankheit beim strikten Einhalten einer ”alkoholfreien Diät“ am besten in den Griff zu bekommen ist. In den meisten Fällen führte auch nach langen Jahren der Abstinenz der Versuch, ”kontrolliert“ zu trinken, wieder in das früher gewohnte Trinkmuster zurück, weshalb ein gänzlicher Verzicht auf Alkohol bislang ohne echte Alternative geblieben ist.

Ist alkoholfreies Bier für Alkoholkranke eine Alternative?
Ist für einen gesunden Autofahrer das ”alkoholfreie Bier“ zumeist ein Weg mäßigen Biergenuss mit Fahrtauglichkeit zu verbinden, ist dieses Getränk für alkoholkranke Menschen NICHT GEEIGNET. Zum einen enthält auch das sogenannte ”alkoholfreie Bier“ geringe Mengen Alkohol und zum anderen lässt es durch die optische und geschmackliche Nähe zum normalen Bier schnell Verlangen nach diesem wach werden.

Was sind die häufigsten Symptome des körperlichen Entzugs?
Am bekanntesten sind häufiges Schwitzen (v.a. auch nachts), Zittern in den Händen sowie innere Unruhe. Gelegentlich kann es auch zu Verwirrtheit kommen. Bei Auftreten von Entzugserscheinungen, ganz besonders jedoch bei Verwirrtheitssymptomen, ist unbedingt ein Arzt beizuziehen. Im Entzug besteht auch die Gefahr von epileptischen Anfällen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Die Behandlungsmöglichkeiten für Abhängigkeitserkrankungen sind vielfältig. Grundsätzlich kann festgestellt werden: Je früher im Krankheitsverlauf Hilfe in Anspruch genommen wird, umso weniger aufwändig sind die therapeutischen Maßnahmen.

  • Gespräch mit dem/der HAUSARZT/HAUSÄRZTIN
  • Besuch von SELBSTHILFEGRUPPEN z.B. Anonyme Alkoholiker, Blaues Kreuzes, Blauer Kreis
  • gezielte ALKOHOLBERATUNG beim Psychosozialen Dienst des Landes  Salzburg
  • ambulante medizinische Maßnahmen an der ALKOHOLAMBULANZ der Christian-Doppler-Klinik
  • AMBULANTE SUCHTTHERAPIE APAS) in der SUCHTHILFE KLINIK SALZBURG
  • stationäre körperliche ENTGIFTUNG an der Christian-Doppler-Klinik
  • stationäre ENTWÖHNUNG in der SUCHTHILFE KLINIK SALZBURG
  • NACHSORGEGRUPPEN

Bei einem Rückfall
Notfallmaßnahmen

  • Trinkmuster unterbrechen
  • Trinksituation verlassen
  • mit jemanden darüber reden (Vertrauensperson)

Fachliche Unterstützung suchen:

  • Alkoholambulanz der Christian Doppler Klinik T: +43 (0) 662 4483 0
  • Psychosozialer Dienst des Landes Salzburg T: +43 (0) 662 8042 3599 od. direkt den Betreuer
  • SUCHTHILFE KLINIK SALZBURG: +43 (0) 662 43 14 50-0
  • Nachsorge- bzw. Selbsthilfegruppen aufsuchen

Informationsgruppe Salzburg Stadt

Jeden Montag zwischen 15:30 und 16:30 Uhr
Keine Voranmeldung
kostenlos

Ignaz-Harrer-Straße 88, EG

FLYER

Informationsgespräche Zell am See

jeden 4. Dienstag im Monat um 17:00 Uhr
Schulstraße 8 | Tel: 06542 47486

FLYER

Informationsgespräche St. Johann im Pongau

jeden ersten Montag im Monat um 15:30 Uhr
Industriestraße 14 | Tel: 06412 8906

FLYER

Informationsgespräche im Lungau

bei Bedarf. Auskunft unter Tel: 06412 8906

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Substitutionsambulanz

Die Substitutionsbehandlung

Wir betreuen in der Suchthilfe Ambulanz Opiatabhängige, bei denen eine Entwöhnungsbehandlung (noch) nicht indiziert ist.

Ambulanzzeiten Terminvergabe

Leistungen der Suchthilfe Ambulanz
Ärztliche Betreuung: Weiterverschreibung von Substitutionsdauerrezepten
Psychosoziale Begleitung

Voraussetzung
für die Weiterverschreibung von Substitutionsdauerrezepten in unserer Einrichtung sind

  • die abgeschlossene Einstellung auf ein Substitutionsmittel und der zeitgerechte Erstkontakt, zumindest 14 Tage vor der nächsten Verschreibungsnotwendigkeit, mit den MitarbeiterInnen der Beratungsstellen. Für das erste Gespräch vereinbaren Sie bitte telefonisch einen Termin.
  • die Unterfertigung des Betreuungsvertrages seitens des Klienten / der Klientin.

Abgabemodus
In der Apotheke erfolgt nach Abgabe der Weiterverschreibung, die täglich kontrollierte Einnahme des Suchtmittels unter Sicht.

Arten von Substitutionstherapie

Überbrückungssubstitution: Dauer bis zu 6 Monaten
Ziel: der/die Abhängige strebt eine stationäre Entwöhnungsbehandlung an und lässt sich bis zum Antritt des Entzuges und der darauf folgenden Entwöhnung substituieren. In dieser Zeitspanne können oder müssen geklärt werden: der Therapieplatz und die Kostenübernahme.

Mittelfristige Substitution: Dauer 1 bis 5 Jahre
Der Opiatabhängige kann die Zeit der Substitutionsbehandlung für eine gesundheitliche Stabilisierung und eine soziale und berufliche Reintegration nützen.
Ziel: für die Opiatabhängigen besteht und die Möglichkeit sich vom illegalen Drogenmarkt zu lösen, sich gesundheitlich zu erholen und den Anforderungen des Lebens zu widmen, sowie ein geregeltes Leben mit Tagesstruktur zu beginnen.

Dauersubstitution: Dauer ohne Begrenzung
Trotz aller Bemühungen ist es einer bestimmten Anzahl von Substituierten nicht möglich, opiatfrei zu leben. Mitunter sind mehrere stationäre Behandlungen ohne Erfolg geblieben.
Es geht hier nicht nur um Personen, bei denen soziale und berufliche Rehabilitation scheitert, sondern auch um Menschen, die ihre Lebenssituation dadurch verbessern konnten, aber dennoch den Ausstieg aus der Substitution nicht schafften.
Bei Substitutionsmitteln sind keine Langzeitschäden bekannt.
Ziel: die dauerhafte Substitution ermöglicht ein menschenwürdiges Leben ohne gesundheitliche, soziale oder strafrechtliche Risiken.

Wie wird die Substitution beendet?

  • Durch Herunterdosierung der Substanzmittel mit anschließendem Entzug und  Entwöhnungstherapie
  • Durch berufliche Reintegration, der Herauslösung aus der Drogenszene, physischer und psychischer Stabilisierung gelingt es einigen Patienten die Substitution "ausschleichend" zu beenden.
  • Bei Verstößen gegen den Betreuungsvertrag (z.B. Gewalt, Gewaltandrohung, oder dealen in der Drogenberatung) kann die Substitutionstherapie beendet werden.

Welchen gesetzlichen Rahmen hat die Substitutionstherapie in Österreich?
Seit 1987 gibt es die Abgabe oral verabreichter Ersatzmittel. Die Substitutionstherapie hat ihren rechtlichen Rahmen im Suchtmittelgesetz BGBL 1989/SMG. Darin wurde diese Therapieform als gesundheitsbezogene Maßnahme explizit verankert.

In Österreich werden ca. 17.000 Opiatabhängige substituiert. Weltweit erhalten cirka 500.000 Drogenabhängige eine Substitutionstherapie.

Die ärztliche Betreuung

Den Termin zur Weiterverschreibung erhalten die KlientInnen ausschließlich von der Drogenberatungsstelle Salzburg.
Zur den ärztlichen Betreuungsleistungen der Spezialambulanz zählen

  • die Überprüfung des Gesundheitszustandes
  • Ausstellung des Suchtgiftdauerrezeptes (maximal 1 Monat gültig)
  • Stichprobenartige Harnabnahme unter Sichtkontrolle
  • Kontakt zu den Gesundheitsbehörden und Apotheken

Die Psychosoziale Begleitung

In den Drogenberatungseinrichtungen arbeiten jeweils PsychologInnen, PsychotherapeutInnen, SozialarbeiterInnen und ÄrztInnen zusammen.

Schwerpunkte der Tätigkeit

  • Beim psychosozialen Erstgespräch werden die Begleitumstände der Substitution erhoben und besprochen. Je nach Notwendigkeit werden weitere Gespräche vereinbart.
  • Kontrolle und Therapie des psychischen und physischen Gesundheitszustandes in Kooperation mit niedergelassenen Ärzten und Ambulanzen
  • Kontaktpflege mit anderen betreuenden Stellen wie Hausärzte, Apotheken, etc.
  • Motivationsarbeit
  • Medizinische Dokumentation inkl. vorgeschriebene Meldungen an das BM für soziale Sicherheit

Häufig gestellte Fragen

Was versteht man unter Substitution?
Substitution bedeutet "Ersatz".

Was bedeutet Substitution bei Opiatabhängigen?
Während der Substitutionstherapie der Opiatabhängigen wird die stoffliche Abhängigkeit aufrecht erhalten. Das bedeutet die illegale Substanz Heroin wird durch legale, ähnliche Stoffe, wie zum Beispiel retardierte Morphine oder Methadon ersetzt. Wir verschreiben Ersatzstoffe für  Opiatabhängige, die im Moment nicht in der Lange sind ihrer Abhängigkeit zu entsagen und daher nicht abstinent leben können oder wollen.

Welche Auswirkungen hat Substitution?
Das Verlangen nach Opiaten wird gestillt. Es treten keine Entzugserscheinungen auf. Durch die legale Abgabe in der Apotheke mittels Substitutionsrezept, verschwindet der Beschaffungsdruck und die damit verbundenen Probleme, wie zum Beispiel Kriminalität oder Prostitution. Die gesundheitlichen Auswirkungen der Abhängigkeit (vgl. z.B. Hep C etc.) werden minimiert.

Für den Opiatabhängigen bedeutet dies zum Beispiel:
Er ist nicht mehr abhängig vom Schwarzmarkt und kann sich in der neuen Situation durch die Substitution stabilisieren. Das heißt konkret, es besteht die Möglichkeit die gesundheitliche Situation zu konsolidieren und zu verbessern.

Substitution statt Abstinenz?
Die Drogenabhängigkeit gilt als eine psychiatrische Erkrankung. Erfahrungsgemäß ist nur ein kleiner Teil von suchtkranken Menschen bereit eine oft lange dauernde Abstinenztherapie ins Auge zu fassen. (Je nach Konzept 6 - 18 Monate) Oft erst nach einer mehrjährigen, stabilen Substitutionsbehandlung sehen sich die Betroffenen in der Lage eine Reduktion bzw. Abstinenztherapie zu beginnen. Daher steht im Vordergrund der Substitutionstherapie die Entkriminalisierung, die Förderung der sozialen Integration durch die Ersatztherapie sowie die psychosoziale Begleitung.

Dr. Alexander David, Drogenbeauftragter der Stadt Wien erklärt: Im Gegensatz zu früheren Jahren geht es nicht mehr vor allem darum Abstinenz zu erreichen, sondern vielmehr das soziale, physische und psychische Zurechtkommen mit der Erkrankung zu bewirken.
Abstinenz ist weniger wichtig, als das Zurechtkommen mit der Erkrankung.

Wie lange dauert eine Substitutionstherapie?
Das ist abhängig vom jeweiligen Menschen und seinen Lebensumständen. Daher schwankt die Dauer von wenigen Monaten bis unbegrenzt.

Kann man mit Hilfe der Substitutionstherapie eine Suchterkrankung heilen?
Eine Heilung der Suchterkrankung kann man damit nicht erreichen, aber ein wesentlich besseres Zurechtkommen mit der Erkrankung.

Wie wirkt sich die Substitutionstherapie auf das Sterblichkeitsrisiko aus?
Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass die substitutionsgestützte Behandlung das Sterblichkeitsrisiko gegenüber Nicht – Substituierten um 50 bis 70 % senkt. (Quelle: Bundesministerium für Gesundheit, Deutschland)

Wie viel kostet diese Therapieform das Gesundheitswesen?
Die Medikamentenkosten lassen sich laut Österreichischer Apothekerzeitung mit jenen eines Diabetikers vergleichen, also ca. 7,80 Euro. Dazu kommen noch die Aufwendungen für ärztliche und psychosoziale Betreuung.

Kann man während einer Haftstrafe substituiert werden?
In Salzburg können Abhängige im Gefängnis substituiert werden. Die medizinische Betreuung erfolgt in diesem Fall nicht über unsere Einrichtung sondern durch die Justiz.